Wie der Verein Provisorium 8 heute per Medienmitteilung bekanntgab, hat der Verein beschlossen, für 2017 keine Leistungsvereinbarung mehr mit der Stadt Olten einzugehen. Grund dafür ist zum einen die aktuelle Neuaufstellung der Jugendarbeit durch die Stadt Olten. Zum anderen hat der Vereinsvorstand erkannt, dass die aktuellen Strukturen nicht tragbar und zukunftsfähig sind.
Im vergangenen Jahr musste der Vereinsvorstand aussergewöhnliche Herausforderungen im Bereich Personal meistern; es galt unter anderem sowohl den langjährigen Betriebsleiter als auch die zweite Stelle kompetent neu zu besetzen, was erfolgreich gemeistert werden konnte. Weiter musste auf die Neuausrichtung der Jugendarbeit seitens der Stadt reagiert und den schwierigen politischen Rahmenbedingungen Rechnung getragen werden. Es wurde klar, dass die personellen Ressourcen eines ehrenamtlichen Vereinsvorstandes von fünf Personen (welche normal erwerbstätig und engagiert sind) schlicht strukturell nicht ausreichen um auf Unvorhergesehenes zu reagieren und somit der Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Jugendlichen gerecht zu werden.
Der Vereinsvorstand sieht sich in seinem Entschluss dadurch gestärkt, dass an der Budgetsitzung des Gemeindeparlaments im November 2015 die minimal erforderlichen Finanzmittel nur durch reines Zufallsmehr gesprochen wurden. Bei einer Ablehnung hätten Konsequenzen, sprich Pensenreduktion und Entlassungen auf Januar 2016 vollzogen werden müssen. Der Vorstand des Provisorium 8 ist nicht bereit dazu, seine Angestellten jedes Jahr erneut der Unsicherheit aussetzen zu müssen, erst Ende November zu wissen ob diese im Januar noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis sind. Unzumutbar ist diese Situation ebenfalls für Eventveranstalter, Untermieter und nicht zuletzt die Jugendlichen selbst welche immer im Fokus unseres Vereinsengagements stehen.
Der Vorstand hat die Hoffnung, dass die Stadt Olten die bisherigen Untermieter im zweiten Obergeschoss übernehmen wird. Um für rechtlich klare Verhältnisse zu sorgen, ist eine Kündigung besagter Verträge leider unumgänglich. Die daraus entstehenden Unsicherheiten bedauert der Vorstand.
Der obige Entschluss steht klar in Einklang mit der schweizweiten Entwicklung der Jugendarbeit wonach die historischen Vereine durch öffentliche Strukturen abgelöst werden. Dadurch entsteht auch eine Aufwertung der gesellschaftlich wichtigen Aufgabe der Jugendarbeit.
Bei der Stadtverwaltung Oltens, insbesondere der Abteilung «BiSpo» unter Ueli Kleiner, möchte sich der Vorstand für die vertrauensvolle und stets zielgerichtete Zusammenarbeit herzlich bedanken.
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