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Warum Olten eine Velobahn braucht

Die Stadt Olten wird durch die Aare natürlich getrennt. Aber zudem auch durch die Kantonsstrasse und Eisenbahn in zwei Teile zerschnitten. Wer die Stadt mit einem Fahrzeug sicher queren will, nimmt wegen des Verkehrs das Auto oder den Bus. Seit Jahren fehlt für den Langsamverkehr eine sichere Verbindung zwischen rechter und linker Stadtseite. Mit dem möglichen Kauf der Winkelunterführung eröffnet sich für die Stadt eine grosse Chance, den Langsamverkehr zwischen den Stadtteilen sicher als eine Art «Velobahn» zu erschliessen. Dafür ist der Kauf der Winkelunterführung eine notwendige Voraussetzung, denn eine Entwicklung unter den gegebenen Eigentumsverhältnissen ist nicht gegeben.

Stellen Sie sich vor, die Stadt wäre Besitzerin der gesamten Winkelunterführung, sie würde sämtliche Ladengeschäfte auflösen, die halbleeren Vitrinen herausreissen und die heute ohnehin unattraktive Unterführung auf ein Maximum verbreitern. Stellen Sie sich weiter vor, die Unterführung würde in einen Fussweg für Fussgänger und mit einer marktierten Fahrspur für Velos ergänzt. Stellen Sie sich zudem vor, dass ab diesem Zeitpunkt eine sichere und schnelle Verbindung vom Einkaufsquartier und Fachhochschulstandort Olten direkt durch den Winkel, über die Holzbrücke hoch zu den Ladengeschäften der Innenstadt führen würde. Stellen Sie sich auch noch vor, dass 18’000 Einwohner der Stadt Olten dank einer weitsichtigen Planung innerhalb von Minuten von Olten rechts nach Olten links wechseln würden und wie die Gewerbebetriebe auf beiden Stadtseiten von dieser Verknüpfung profitieren könnten.

Anschluss vom Veloparking Bahnhof fehlt

Auf der hinteren Bahnhofseite besteht bereits heute ein Veloparking mit rund 700 Abstellplätzen, auf der Bahnhofplatzseite sollen nochmals einige Hundert Veloabstellplätze hinzukommen. Wenn jetzt die Planung für eine Oltner «Velobahn» durch den Winkel aufgenommen würde, könnte rechtzeitig bis zum Abschluss der Umgestaltung des Projekts Bahnhofplatz eine Erschliessung von beiden Stadtseiten sichergestellt sein.

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Sicherheit für Schüler und den Langsamverkehr

Seit Jahren fordert die Bevölkerung eine sichere und attraktive Verbindung für Velos und Fussgänger zwischen der rechten und linken Stadtseite. Geschehen ist bisher nichts. Nach wie vor müssen schulpflichtige Kinder die stark befahrenen Kantonsstrassen queren, um zu den Schulhäusern oder zu den Sporthallen der Stadthalle oder Giroud Olma zu gelangen. Die Stadt hätte nun die Chance, im Sinne einer langfristigen Entwicklung, das bisher angeblich unkäufliche Herzstück, die Winkelunterführung zu kaufen. Wie einem Medienbericht der Zeitschrift Kolt zu entnehmen ist, gab es zwar Angebote des privaten Investors der Winkel-Überbauung, die Stadt hat es aber seit Jahren versäumt, das Gespräch zu suchen.

Neuer Bahnhofplatz braucht sicheren Velo-Anschluss an die Stadt

Jetzt soll als prioritäres Projekt durch die Stadt und den Kanton der Bahnhofplatz samt einer riesigen Veloabstellanlage realisiert werden, die innerstädtische Erschliessung der Stadtseiten wäre aber immer noch nicht gegeben. Velofahrende müssen sich heute mühsam den Weg entlang der heute teilweise doppelspurig geführten Kantonsstrasse suchen. Ampeln und auf den Autoverkehr ausgerichtete Fahrbahngestaltung verhindern heute eine Entwicklung des Veloverkehrs in der Stadt.

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Die heutige Winkelunterführung ist unattraktiv, leere Ladengeschäfte und halbleere Vitrinen säumen den Weg in der Unterführung. Eine Erschliessung dieser Unterführung als Herzstück einer möglichen Velobahn würde eine komplett neue Verkehrsführung des Veloverkehrs ermöglichen. Auf der linken Stadtseite die Erschliessung der gesamten Altstadt und der Kirchgasse, auf der rechten Seite die sichere Anbindung an die Fachhochschule und den neu hinzukommenden Sälipark 2020.

Gefragt wäre nun ein geschickt verhandelnder geeinter Stadtrat, der mit dem Investor und Besitzer der Winkelunterführung das Gespräch sucht, denn dessen Vorstellungen zur möglichen Entwicklung der Winkelunterführung als Begegnungszone muss man leider auch als utopisch bezeichnen. Die Unterführung bleibt ein ungemütlicher Tunnel in welchem niemand gerne verweilen will. Geplante Schiebetüren des Investors hin- oder her.

Velobahn als Chance

Eine schnelle «Velobahn» wäre die mögliche Chance für eine schnelle und sichere Verbindung der Stadtseiten für den Veloverkehr. Eine Erschliessung könnte zudem eine ideale Anbindung an das millionenteure bereits gebaute und an das noch zu bauende Veloparking am Bahnhof bedeuten und es wäre eine zusätzliche Chance, die vom Sälipark Investor Giroud Olma propagierte Förderung des Veloverkehrs rund um den Sälipark 2020 tatsächlich Realität werden zu lassen. Eine «Velobahn» von der Kirchgasse bis zum Sälipark 2020 bräuchte mutige Politiker und einen noch viel mutigeren Stadtrat, um einen jahrelang gehegten Wunsch der Bevölkerung in die Tat umzusetzen.

2 Kommentare zu “Warum Olten eine Velobahn braucht

  1. Die Idee ist hier endlich mal ein Schritt vorwärts in Olten.

  2. Eine kleine Bitte am Rande: Das Wort „Langsamverkehr“ ist diffamierend und sollte möglichst nicht mehr verwendet werden. „Veloverkehr“ ist genauso griffig und kurz und wenn man einen Oberbegriff für „Fußgängerverkehr“ und „Veloverkehr“ sucht, ist der positive Begriff „Aktivverkehr“, den proVelo Bern benutzt, viel präziser und genauso griffig.

    Eine gute Maßnahme wäre es auch, das Veloverbot an der Gäustraße aufzuheben. Das ist letztlich eine normale zweispurige Straße mit einem kurzen Tunnel. So etwas fährt man auch in der Schweiz an anderen Orten problemlos mit dem Velo, während die Umfahrung hier doch selbst mit Ortskenntnissen sehr mühsam ist.

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