Allgemein Digitalisierung Wohnen

Stromablesen 1.0

Wir schreiben das Jahr 2017. Und immer noch laufen in Olten Stromableser durch die Quartiere, welche in über 8’500 Haushalten Oltens den Strom, Gas und Wasser von Hand ablesen. Dazu wird geklingelt, bei Abwesenheit eine Karte hinterlegt. Ist der Kunde nicht zu Hause, wird nochmals eine weitere gelbe Karte ausgefüllt. Diese sendet der Kunde nach einer manuellen Erfassung seiner Zählerdaten per Post ein und auf der Gegenseite, bei Aare Energie Olten a.en, werden die Daten erneut manuell von der Karte in Computersysteme übertragen. 

Das System dieser manuellen Erfassung ist komplett ineffizient, bürgerunfreundlich und gleichzeitig löst dies einen administrativ vollkommen unnötigen Aufwand aus, der mit den Energiepreisen wiederum den Endkunden verrechnet werden muss.

Diverse Städte im In- und Ausland bieten ihren Kunden vollautomatisierte Apps fürs Ablesen via Smartphone, die Daten werden vollelektronisch erfasst und direkt von der Smartphone App übertragen und Kunden werden zum Energiesparen motiviert, indem ihnen 1:1 die Verbrauchswerte aufgezeigt werden.

Andere Energieunternehmen bieten als Minimalstandard Webformulare an, in welchen die Zählerstände direkt erfasst und automatisch in die Systeme der Energieversorger übernommen werden können. Einige Beispiele hier.

Weshalb in Olten auch im Jahr 2017 an einer sehr teuren und analogen Erfassung festgehalten wird, ist auch auf der Webseite von a.en nicht ersichtlich. A.en bietet weder eine App zur Erfassung der Zählerdaten über Smartphone noch eine Online-Erfassung über die Webseite an. Dies trotz eingerichtetem „Online-Schalter“ im Webauftritt.

Die Folge dieser analogen Struktur sind administrativ enorme Aufwände, Personalkosten und Portokosten welche über die Energietarife durch die Kunden unnötigerweise berappt werden müssen. Es ist an der Zeit, dass auch in Olten eine Online-Erfassung ermöglicht wird.

Sofern auch nur die Hälfte aller 8’500 Oltner Haushalte ihre Daten elektronisch einreichen würden, könnten die administrativen Kosten deutlich gesenkt und eventuell auch Prämienverbilligungen an die Endkunden weitergegeben werden. Die Frage bleibt nur, wer diese kleine Verbesserung bei a.en anschiebt und vielleicht würde eine solche Weiterentwicklung auch die Chance bieten, den Kunden gleich ein persönliches und elektronisches Kundenkonto anzubieten, über welches auch der persönliche Strommix und weitere Services individuell eingestellt werden könnten?

Bildschirmfoto 2017-05-22 um 22.41.34

4 Kommentare zu “Stromablesen 1.0

  1. Fritz Zaucker

    Und die Version 3.0 ist dann so, dass jeder Haushalt gleich eine Glasfaser direkt zum Stromzähler (und wahrscheinlich noch ein zweites zur Gasuhr) bekommt, das aber leider nur zum Ablesen der Zähler genutzt werden kann …

    • Fritz Zaucker

      Hmm, man sollte beim Ändern einzelner Wörter (Glasfaserkabel -> Glasfaser) vor dem Posten schauen, ob die Grammatik im Rest des Satzes noch stimmt …

      Es sollte natürlich heissen „… eine zweite zur Gasuhr …“ und „…, die aber …“

  2. rauchthomas

    Hat dies auf Olteneinfach.ch rebloggt und kommentierte:

    Passt gut zum Jahresbericht „frei von allen Standards“ (damit verdeckt werden kann wer so richtig „reinlangt“). Grün/Rot & CVP verhindern seit Jahren die dringend notwendige Transparenz (Jahresbericht 2016 fehlte Vergleich mit Vorjahr sogar – da 5J Übergangsfrist verpasst wurde und man zu denkfaul war für ein „Restatement“ der Zahlen. „Es isch scho immer so gsy“ ……… ;-))

  3. Die aen bleibt nicht ganz stehen. Neu müssen wir Kundinnen und Kunden nur noch zweimal jährlich entweder die Ableser zum Besuch empfangen oder selbst in den Keller steigen. Ein Abbau der Ablesefrequenz um 50%! Für eine so marktferne Organisation ist das doch ein Riesenschritt!
    Ich durfte mich vom CEO der aen einmal belehren lassen, dass die viermalige Ablesung für die Planung des Gaseinkaufs benötigt wird….habe ich nie verstanden.

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