Wie das Oltner Tagblatt jüngst in seiner Online-Ausgabe kommunizierte, investiert die Stadt Olten CHF 60’000 Franken für die Erneuerung ihres Webauftritts. Grund ist die Ladezeit welche über das aktuelle Content Management System CMS des Anbieters i-web für die Webseite von http://www.olten.ch bei rund einer halben Stunde liegt und die Arbeit der Stadtverwaltung bei der Kommunikation mit ihrer Bevölkerung erschwert.
Die dafür zuständige Firma i-web als Gestalterin des Webauftitts, nennt sich ihrerseits “die führende Anbieterin für Internetauftritte der öffentlichen Verwaltung und für das eGoverment der Schweiz”.
Offizieller Webauftritt der Stadt Olten http://www.olten.ch
In der Facebook Gruppe Olten enervierten sich daraufhin mehrere User über diese Investition und in einer hitzigen Diskussion wurde auch über die sogenannten “Sunk-Cost Fallacy” debattiert. Oder einfach ausgedrückt: Man soll nicht auf ein totes Pferd setzen, so die einhellige Meinung in der User in der Facebook Gruppe Olten. Mehrere User wollten zudem der Stadt für die Beratung zur Seite stehen. Die Stadt Olten will nun aber anscheinend bei der gleichen Firma Innovative Web AG mehrere zehntausend Franken investieren, um das bestehende Problem mit dem aktuellen Anbieter zu lösen.
Zwei Web-Auftritte bieten unabhängige Services für Oltner Einwohner an
Was aber sowohl den Redaktionen des Oltner Tagblatts als auch den Facebook Gruppe Olten Usern entgangen ist: Die Stadtverwaltung Olten verfügt über zwei Webauftritte, die unabhängig voneinander betrieben und mit Steuergeldern finanziert werden.
Nebst der offiziellen Webseite der Stadt Olten betreibt nämlich der städtische Werkhof Olten einen komplett unabhängigen Auftritt im Internet, welcher über die Bellacher Agentur augenweide realisiert wurde. Eine Verknüpfung der beiden Webseiten, eine Strategie zur Verbindung der Inhalte oder Umsetzung eines einheitlichen Corporate Designs sind auf den ersten Blick nicht erkennbar.
So steht für den Werkhof Olten auch eine eigene Erinnerungs-App im App Store für Smartphones zum Download bereit, während die offizielle Olten App ihrerseits um User buhlt.
Webauftritt Werkhof Olten http://www.werkhof-olten.ch
Idealerweise würden aber vor der Investition der bereits gesprochenen CHF 60’000 aber nun besser die strategischen Grundlagen geschaffen, wie die Stadt gegenüber ihren Einwohnern überhaupt auftreten will und welche Bedürfnisse von Seiten der Bevölkerung bestehen. Für einen solchen Strategieprozess würden sich die hervorragende und ortsansässige Agentur MySign geradezu anbieten. Diese zahlt notabene in Olten auch ihre Steuern und könnte beratend professionell zur Seite stehen.
Aus User-Sicht würde es nämlich Sinn machen, die beiden unabhängigen Webauftritte zu fusionieren, denn für den Einwohner macht es überhaupt keinen Sinn, einerseits die beiden unabhängigen Webauftritte parallel zu finanzieren und anderseits zwischen zwei Webseiten ständig hin und her wechseln zu müssen.
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