Allgemein Klatsch und Tratsch

Die Indianer in Olten

Früher spielten wir auf der Strasse „Räuber und Poli“ und malten mit weissen Kreidestiften Pfeile auf die Trottoirs und Strassen. Ziel war es, dass eine Gruppe von Räubern durch das Anbringen von weissen Markierungspfeilen von einer Gruppe von Polizisten gefunden werden konnte.

Seit einigen Tagen waren aber anscheinend professionelle Indianer in einigen Quartieren auf Oltens Strassen unterwegs und malen mit Markierfarbe perfekt gezeichnete weisse Pfeile auf den ach so grauen Asphalt. Des Rätsels Lösung: Die Pfeile zeigen allesamt auf Schachtdeckel, die zuhauf die sauber gezogenen Pflastersteinkanten der Oltner Strassen unterbrechen. Mindestens im Säliquartier und im Schöngrund wurden eine Unmenge dieser Pfeile gesichtet.

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Weil ich keine Schweizer Gemeinde kenne, die zu ähnlichen Mitteln greift und ihre Strassen mit Schachtdeckel-Signalistationspfeilen bemalt, stellt sich mir die Frage nach dem Sinn dieser Massnahme. Und ich fragte mich beim Vorbeifahren mit dem Velo auch, wieviele Stunden diese Maler wohl mit der Suche und Markierung dieser Abwasserschächte zubrachten und wie wohl sichergestellt sein wird, dass bei künftigen Arbeiten an Oltens Strassen und Trottoirs diese Pfeile immer hübsch nachgezogen werden können.  Und ich stellte mir in meiner Phantasie ein Büro vor, in welchem eine Schachtdeckel-Signalisationspfeil-Excelliste nachgeführt wird. Mit dieser wird sichergestellt, dass auch künftig jeder Abfluss seinen weissen Farbtupfer abbekommt. Aber das ist natürlich reiner Blödsinn.

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Die sonderbaren weissen Strassenmarkierungen würden nämlich sonst in totalem Widerspruch zu anders lautenden behördlichen Aussagen stehen, wonach es beispielsweise unmöglich sei, in 30er-Zonen Fussgängermarkierungen auf die Fahrbahn zu sprühen, um Kinder eine sicherere Querung einer stark befahrenen Quartierstrasse zu ermöglichen. Da drängt sich bei mir durchaus der Verdacht auf, dass es sich tatsächlich um Indianer handeln musste, die Oltens Strassen mit ihren weissen Pinseln heimsuchten und wieder verschwunden sind, zumal ich wirklich keine Stadt oder kein anderes Dorf in der Schweiz kenne, in welchem Wasserabflüsse über ähnliche Markierungen verfügen würden.

Von einer Behörde können diese weissen Pfeile schon deshalb nicht stammen, weil diese wissen würde, dass der Kanton Solothurn über ein perfektes digitales Kartenportal verfügt, in welchem eine Oltner Schachtdeckel-Signalisationspfeil-Statistik digital und nicht mit Sprühfarbe nachgeführt werden könnte. Es bleiben also nur die Indianer übrig.

 

1 Kommentar zu “Die Indianer in Olten

  1. Reto Meier

    Ja wenn Schnee liegt (keine Scwarzrämung) in den Quartieren
    Macht wiklich jeinen Sinn

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