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Swisscom Fiber to the Street in Olten

Ich war heute auf der Pressekonferenz der Swisscom zum Thema Glasfasernetz in Olten. Bekanntlich ist die Swisscom dabei in Olten ein Fiber to the Street (FTTS) Glasfasernetz zu bauen. Bei der Pressekonferenz waren auch Stadtrat Thomas Marbet und Urs Kissling vom Tiefbauamt anwesend. Thomas Marbet legte dar, dass der Stadtrat sehr froh ist über die Initiative der Swisscom, und dass mit dem neuen Netz die Stadt eine moderne und zeitgemässe Internetversorgung erhalten würde.

Erstmal ein paar aktuelle Informationen (wie sie an der Pressekonferenz von der Swisscom dargestellt wurden):

  • Das Netz wird successive in Betrieb genommen. Erst auf der rechten und dann auf der linken Aareseite.
  • Wer am neuen Netz hängt kann dann von der Swisscom mit 500/100 MBit/s ans Internet angebunden werden.
  • Die gesamte Glasfaserinstallation ist so ausgelegt, dass sie auch auf Fiber to the Home erweitert werden könnte.
  • Das Netz wird ende 2018 fertiggestellt.
  • Neubauten mit 30 und mehr Wohneinheiten können heute schon mit Fiber to the Home erschlossen werden.
  • Die Swisscom geht davon aus dass mit dem Netzausbau die Bandbreiten Bedürfnisse für die nächsten 10 bis 30 Jahre gedeckt werden können.
  • Die Swisscom geht weiter davon aus, dass niemand im Heimbereich eine Bandbreite von mehr als 40 MBit/s braucht den mit 40 MBit/s kann man UHD TV gucken.

Was an der Pressekonferenz nicht, oder erst auf Nachfrage erwähnt wurde:

  • Schon heute können die meisten Einwohner von der der UPC einen Internetanschluss mit der Bandbreite 500/50 MBit/s buchen.
  • Der Vorteil eines Swisscomanschlusses gegenüber eines UPC Anschlusses ist laut Swisscom, dass die Swisscom weitere Clouddienste über das eigene Netz anbieten wird.
  • Für Firmen die sich via Glas mit dem Swisscom Netz verbinden wollen gibt es das Fiber to the Office Angebot (FTTO) bei dem individuelle Lösungen gebaut werden.
  • Durch den Netzausbau wird die Anzahl von Glas-Anschlusspunkten auf dem Stadtgebiet drastisch, so dass in Zukunft FTTO Lösungen günstiger angeboten werden können als heute da der Abstand zum nächsten Anschlusspunkt kleiner wird.
  • Es ist nicht vorgesehen das einzelne private Wohneinheiten auf Wunsch direkt ans neue Glasnetz angeschlossen werden können.
  • Wirtschaftliche sieht die Swisscom aktuell keinen Vorteil in einer flächendeckenden Fiber to the Home Erschliessung.
  • Als Standort für Startups steht Olten ohne FTTH mit abgesägten Hosen da, denn immer öfter wird ausschliesslich mit Cloud Applikationen gearbeitet was mit einer schnellen symmetrischen Netzanbindung einfach wesentlich mehr Spass macht..
  • Auch Heimnutzer würden dank FTTH die nächste Webseite doppelt so schnell sehen und der Foto Upload würde 10 mal weniger lange dauern  als beim kommenden Swisscom Angebot.
  • In Basel, Bern, Zürich, Luzern, Baden, Däniken, Oftringen, Solothurn ist FTTH schon heute Standard oder im Aufbau begriffen.

Auf meine Frage, was die Swisscom anbieten könnte, wenn die Stadt nun ihre Meinung ändern würde, im Bezug auf die Notwendigkeit einer  FTTH Erschliessung von Olten, haben sich die Swisscom Vertreter erst mal verdutzt angeschaut und wollten dann zu einer Erklärung anheben. Doch irgendwie war die Zeit dann doch zu knapp für eine wirkliche Antwort, denn die Pressevertreter waren noch geladen einen Installationsschacht zu besichtigen.

Thomas Marbet meinte noch, ich solle doch einen Vorstoss machen im Parlament, dann könnten sie das abklären. Werde ich gerne tun.

4 Kommentare zu “Swisscom Fiber to the Street in Olten

  1. Die Swisscom geht weiter davon aus, dass niemand im Heimbereich eine Bandbreite von mehr als 40 MBit/s braucht den mit 40 MBit/s kann man UHD TV gucken.

    Diese Aussage ist irgendwie nicht korrekt gewählt. Schon nur wenn ein Haushalt mehr als 1 TV Gerät besitzt sind 40 MBit/s nicht genug. Hinzu kommen Kinder welche ggf. Gamen oder Netflix schauen. Da muss mind. mit 100MBit/s gerechnet werden, dass diese Aussage gerechtfertigt werden kann. Und ich bezweifle stark, dass Swisscom effektiv von so einem geringen Wert ausgeht.

    • Tobias Oetiker

      ja ich fand die aussage auch erstaunlich, aber ich nehme an dass das nicht ’swisscom‘ strategie war sondern die ansicht des swisscom vertreters vor ort … immerhin mit den 500 MB/s downstream die das FTTS angebot bringen soll ist noch etwas mehr spielraum vorhanden. wobei ich auch da die aussage dass dies fuer den bedarf der naechsten 30 jahre genuegen soll eher abenteuerlich finde …

  2. Was mir noch nicht klar ist: Ist es korrekt, dass die Swisscom momentan ein Monopol auf das Glasfasernetz in Olten hat? Das heisst, dass Fiber-Internet von Salt oder anderen Anbietern in absehbarer Zeit in Olten nicht erhältlich sein wird?

    • Tobias Oetiker

      Im moment baut die Swisscom ein Fiber to the Street Netz in Olten. Das heisst schnelle angebote sind so oder so nicht moeglich weil dazu braucht es fiber to the home. Das system von salt (10GB) beruht darauf dass sie ‚dark fiber‘ to the home mieten koennen, das waere auch moeglich wenn die Swisscom ein ftth netz bauen wuerde, aber eben tut sie nicht.

      Ich denke die Glasfaser Infrastruktur sollte im Besitz der Stadt sein, gleich wie Gas/Strom/Wasser … ich habe daher eine entsprechende Motion eingereicht: https://www.facebook.com/groups/193067177860782/permalink/522764981557665/ wie sich das entwickelt muss sich jedoch erst zeigen, im Parlament noch nicht behandelt.

      Es ist damit zu rechnen, dass sowohl von der Swisscom her auf verschiedenen Ebenen Anstrengungen unternommen werden das Projhekt zu torpädiren.

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