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Warum ein Parkhaus am Klosterplatz richtig ist

Verkehrsfreier Klosterplatz und Amthausquai werten Oltner Innenstadt massiv auf.

Mit dem Projekt «Neuer Bahnhofplatz Olten» wird der Oltner Amthausquai mit einem Aaresteg erschlossen. Vom Bahnhof spaziert man künftig über einen bereiten Steg quer über die Aare direkt unter die schattigen Bäume am Amthausquai. Dieser Prachtsboulevard, denkt man sich für einmal die Autos weg, könnte sich zur echten Oltner Flaniermeile entwickeln. Die Oltner Altstadt wird massiv von der Erschliessung profitieren. Wenn wir jetzt noch den heutigen Klosterplatz unterkellern und zentralen Parkraum schaffen, geben wir Platz frei für einen autofreien Klosterplatz, die Entwicklung des Veloverkehrs und die Aufwertung der Innenstadt. Was dazu fehlt, ist ein Parkhaus. Nicht irgendwo, sondern am Klosterplatz.

Die Stadt Solothurn ist uns Jahre voraus. Direkt an den Mauern der Altstadt errichteten die Solothurner am Bieltor und Baseltor ein unterirdisches Parkhaus. Gleichzeitig verbannten sie den unnötigen Autoverkehr aus der Altstadt und werteten ihre Innenstadt damit massiv auf. Unnötiger Sucherverkehr gehört seitdem in Solothurn der Vergangenheit an.

In Olten öffnet sich gerade ein ähnliches Zeitfenster, welches wir schleunigst nutzen sollten, um unser Zentrum an der Aare langfristig zu entwickeln. Mit dem Projekt «Neuer Bahnhofplatz Olten» wird vom Bahnhof Olten ein neuer und mehrere Meter breiter Aaresteg direkt zum Amthausquai herüber geplant. Nutzerinnen und Nutzer des Bahnhofs, welche die Verkehrsdrehscheibe mit täglich 80’000 Ein-, Aus- und Umsteigern heute nutzen, werden dereinst die Altstadt in wenigen Schritten erreichen.

Vom Parkhaus am Klosterplatz profitiert die Stadt aber auch die SBB

Was beim Projekt «Neuer Bahnhofplatz Olten» in der Planung vergessen ging, ist zentraler Parkraum am Bahnhof. Ein Parkhaus am Klosterplatz würde genau diesem Umstand Rechnung tragen. Es könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Erstens entstünde mit dem Parkhaus am Klosterplatz ein zentrales Parking für alle ÖV-Kundinnen und Kunden, zweitens könnte der heutige Klosterplatz und Amthausquai vom Autoverkehr befreit und für die Oltner Bevölkerung nachhaltig und für die kommenden Generationen entwickelt werden.

Der Autoparkplatz Klosterplatz von oben während der Chilbi.

450 Parkplätze ohne Suchverkehr

Die Pläne für ein Parkhaus am Klosterplatz wurden bereits gezeichnet. Es käme unter dem heutigen Klosterplatz und dem Klostergarten zu liegen. Drei Etagen tief könnte es gebaut werden und es würden 450 Parkplätze entstehen. Das heutige Coop City könnte unterirdisch an die Anlage angeschlossen werden. Die Finanzierung würde über private Investoren erfolgen.

Mögliche Lage des Parkhaus Klosterplatz mit unterirdischem Zugang zum Coop City.

Soviel Parkraum an zentralster Lage würde den Weg freimachen, nach dem Bau, den wunderbaren Klostergarten oberirdisch wieder herzurichten und den Amthausquai samt Klosterplatz als autofreie Zone zu entwickeln. Der Veloverkehr könnte endlich hindernisfrei zirkulieren und Restaurantbetreiber könnten den Klosterplatz für sommerliche Aussenbestuhlungen oder Konzerte aktiv nutzen.

Kapuziner ziehen aus, Kloster kann umgenutzt werden

Die jüngsten Schlagzeilen, wonach die Kapuziner im Jahr 2024 aus dem Oltner Kloster ausziehen, wird es ermöglichen, den gesamten Innenstadtbereich neu zu denken. Man muss sich nur vorstellen, wenn Olten mit dem Kloster über die schönste Jugendherberge der Schweiz verfügen, oder wenn wie von einem anderen Oltner angedacht, das Kloster als Kulturraum umgenutzt würde.

Wie auch immer, wir müssen die Chance jetzt packen und Nägel mit Köpfen machen. Von einem Parkhaus am Klosterplatz profitiert das Oltner Gewerbe, die SBB, der Veloverkehr und nicht zuletzt auch die Generationen, die nach uns kommen und sich fragen, warum wir nicht schon viel früher diese wunderbare Zone autofrei gestaltet und den Verkehr in ein unterirdisches Parkhaus versorgt haben.

Auch wenn man im Stadthaus mit einem Parkhaus irgendwo im Perimeter Schützenmatte liebäugelt. Wird diese Chance von Bahnhofplatzumbau und Umgestaltung der bald leerstehenden Klosteranlage nicht für ein Parkhaus am Klosterplatz genutzt, verspielen wir uns städteplanerisch eine einmalige Gelegenheit.

In Olten zuhause aber gerne unterwegs. Digital is the future.

8 Kommentare zu “Warum ein Parkhaus am Klosterplatz richtig ist

  1. Urs Knapp

    Starke Argumente für eine starke, ganzheitliche Entwicklung von Olten.

  2. Tatjana Disteli

    Gleichzeitig soll die Schützi von den Autoparkplätzen befreit werden, damit unter den grossen Bäumen gelesen, gespielt und flaniert werden kann.

    Das Kloster sollte würdig umgenutzt und die Kirche erhalten bleiben. Wir werden die Brüder vermissen!

    • Christian Ginsig

      Ja, der Auszug der Klosterbrüder ist mehr als bedauerlich. Und ja, auch die Schützi hat enormes Entwicklungspotenzial. Das sieht man auch im Stadthaus so.

    • Karl Brodowsky (bk1x168)

      Das stimmt sicher…
      Aber ich denke, dass es gute Gründe gibt, warum fast niemand Klosterbruder werden möchte und es gibt deshalb immer weniger Mönche und das Durchschnittsalter steigt.
      Eine würdige Nutzung ist natürlich richtig, aber man muss auch akzeptieren, dass die Kirche nicht alle Liegenschaften braucht. Es gibt in dem Fall auch würdige Nutzungen außerhalb der Kirche.

  3. Karl Brodowsky (bk1x168)

    Ich sehe die Argumente, aber ich denke, man sollte doch einige Dinge dabei bedenken.
    Ein Teil der verkehrspolitischen Erfolgsstory der Schweiz (aus Sicht derer, die eine klima- und umweltgerechtere Organisation des Verkehrs als sinnvoll ansehen) ist es, dass Parkraum knapp oder teuer ist. Wenn nun also Parkraum oberirdisch verschwindet und etwa die gleiche Menge an Parkraum unterirdisch entsteht, ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn der Parkraum aber insgesamt massiv vergrößert würde, sollte man die Frage stellen, ob das zukunftsträchtig ist.
    Was die Anreise mit dem Auto für eine Bahnfahrt betrifft, sollte man sich andererseits klarmachen, dass nur für eine Bruchteil der 80’000 Reisenden diese Möglichkeit angeboten werden kann. Die meisten müssen mit einem anderen Zug, dem ÖPNV, dem Velo oder zu Fuß zum Bahnhof kommen. Es gibt sicher Fälle, in denen so eine Parkmöglichkeit in Bahnhofsnähe sinnvoll und wichtig ist. Ich denke nur nicht, dass das viel zusätzlichen Verkehr auf die Bahn bringen wird. Muss es ja auch nicht.

  4. G.Schumacher

    Lasst doch Olten wie es ist. Der Bauwahnsinn ist mittlerweile nicht mehr auszuhallten. Die Aarburgerstrasse ist seit 2020 eine nicht endende Baustelle. Jetzt haben wir den 8. Februar 2023. Olten sieht aus wie eine Müllhalde. Die Kollaterarschäden die durch die Baustelle entstanden sind, stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Ab 2028 soll ein neuer Oltner Bahnhofplatz für astronomische 90 Mio Fr. gebaut werden. Das heisst: schon wieder eine Baustelle. Das ist offensichtlich noch nicht genug, Jetzt soll auch noch der Klosterplatz unterkellert werden. Hey, seid Ihr eigentlich noch normal?

  5. G.Schumacher

    Wenn die aktuellen Bauvorhaben, wie z.B. Parkplatz unter dem Klosterplatz, der neue Bahnhofplatz etc. den gleichen Erfolg wie die City-Passage bringen, ist der Misserfolg vorprogrammiert. Macht was neues, spektakuläres. Olten ist und bleibt Olten. Olten muss eine eigene Identität haben. Olten muss nicht andere Städte nachmachen. Wenn Ihr in Olten baut, macht es mit mehr Dampf und schneller. Die Bauarbeiten an der Aarburgerstrasse und Bahnhofquai dauern ewig.

  6. Shenjie

    I have to say a Pharmacy open for 7days in train station is extremely important for the city

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